Heute früh war es endlich wieder soweit. Ich konnte laufen gehen.
Die Winterpause war wirklich viel zu lang gewesen. Natürlich hätte ich auch bei schlechtem Wetter und kühleren Temperaturen laufen gehen können, aber das liegt mir nicht so. Zum einen ist es morgens zwischen 6 und 7 Uhr noch viel zu dunkel und zum anderen ist es mir schlicht und ergreifend zu kalt. Ich versuche meine Bronchien ein bisschen zu schonen, wenn es geht. Allzu kalte Luft bekommt ihnen nicht gut. Und so beschränke ich das Laufen in der freien Natur in der Regel auf die wärmeren Monate zwischen April und Oktober.
Für die Zeit dazwischen habe ich mir ein Laufband zugelegt. Zugegeben erst neulich und so habe ich es letzten Winter noch nicht benutzen können. Aber mit ihm bin ich auf die nächsten Schlechtwettertage vorbereitet. Darüber berichte ich demnächst auch einmal.
Heute morgen um kurz nach 6 hielt es mich jedenfalls nicht mehr länger im Bett. Es war schon hell und die Sonne schien. Mit 10 Grad waren die Temperaturen immerhin zweistellig. Also alles bestens. Seit Wochen hatte ich schon darauf gewartet.
Ich bin in der glücklichen Lage, dass bei mir morgens keine Termine anliegen und ich dadurch bei der Zeiteinteilung völlig frei bin. Das ist echter Luxus. Stünde ich noch in Lohn und Brot, wäre es immer wieder herausfordernd, sich vor der Arbeit noch die Zeit für Sport zu nehmen. Obwohl wir alle wissen, wie wichtig er ist.
Und so schlüpfte ich in meine Laufsachen. Vorsichtshalter wählte ich das lange T-Shirt und die lange Hose. Dazu eine Weste und die Bauchtasche für mein iPhone. Bei der Bekleidung für das Training halte ich mich immer an die Regel sich so einzuziehen, als wäre es 10 Grad wärmer. Bei 10 Grad ziehe ich mich also für 20 Grad an. Bei 12 Grad für 22. Diese Regel passt wunderbar.
Danach Laufschuhe angezogen. Hausschlüssel eingesteckt. Auf der Apple Watch das Gehtraining aktiviert. Fertig. Los ging es.
Ich entschloss mich während dieser ersten Runde beim Gehen zu bleiben. Meine Geschwindigkeit beträgt in der Regel 7 km/h. Das ist schon ganz ordentlich für reines Gehen, wie ich finde. Damit überhole ich auch schon mal Jogger. 😉
In gleichmäßig schnellen und zügigen Schritten zog ich in den nächsten 30 Minuten meine Bahn auf der gewohnten Strecke durch das morgendliche Fallersleben. Frische Luft um die Nase und Sauerstoff in der Lunge. Herrlich! Und das Beste ist, dass der Kopf so richtig frei wird. Deshalb setze ich mir auch keine Kopfhörer ein und höre Musik. Das Schöne bei dieser Methode ist nämlich, dass die Gedanken sich frei bewegen können. Wenn sie denn wollen. Während dieser Trainingseinheiten habe ich schon so manch gute Idee geschenkt bekommen. Und wenn mal keine Idee kommt: dann hatte der Kopf wenigstens mal Ruhe.
Obwohl joggen ja weitaus populärer ist, ist mir das Gehen tatsächlich immer noch am Liebsten. Der Körper kommt in Schwung, der Puls kommt in Wallung und Schnaufen und Prusten ist nicht erforderlich.
Wenn du dich mit dem Gedanken trägst auch mit Laufen anzufangen, dann empfehle ich dir das Gehen. Das kann jeder. Du brauchst keine große Ausrüstung dazu. (Wobei ich dir ein paar ordentliche Laufschuhe auf jeden Fall ans Herz legen möchte)
Suche dir eine schöne Strecke aus und geh los. Stramme, schnelle, nicht allzu ausgreifende Schritte und du wirst sehen, das macht riesigen Spaß. Für mich reichen 30 Minuten völlig aus. Zumal ich vor dem Training nur ein großes Glas Wasser zu mir nehme und deshalb hinterher meist ordentlich Appetit auf mein Frühstück habe.
Was ich persönlich als sehr motivierend empfand war, dass ich schon kurze Zeit nachdem ich mit dieser Art Training begonnen hatte, Erfolge verzeichnen durfte. Mein Puls ging nicht mehr so hoch wie am Beginn meiner „Sportlerkarriere“. Und nach dem Training ist er mittlerweile in kürzester Zeit wieder auf Normalniveau. Die Atmung ist besser geworden und das Schwitzen hält sich selbst an warmen Tagen auf einem angenehmen Level.
Ich sage es noch einmal: Probiere es aus! Bleibe bei dir. Miss dich nicht an anderen. Denn Merke: es wird immer jemanden geben der besser oder schneller ist als du.
Doch ich bin sicher, dass du mit meiner Methode schon in ein paar Wochen spürbare Effekte haben wirst die dir gut tun. Und das ist es, was zählt.